An dem dreijährigen Projekt beteiligt sich ein Konsortium aus neun Partnern, geleitet von der Zentralen Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS). KISTRA zeichnet sich durch die interdisziplinäre Einbindung von Wissenschaft, Wirtschaft und Endanwendern aus. Neben ZITiS und dem Bundeskriminalamt (BKA), das zugleich Partner und Endanwender ist, sind sieben weitere Partner am Projekt beteiligt: die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die Ludwig-Maximilians-Universität München, Munich Innovation Labs GmbH, die RWTH Aachen University, die Technische Universität Berlin, die Technische Universität Darmstadt und die Universität Duisburg-Essen. Das Forschungsprojekt verfügt über ein Gesamtbudget von 2,98 Millionen Euro.
Die Ergebnisse von KISTRA werden sowohl sozialwissenschaftliche, ethische und rechtliche Gutachten umfassen sowie technische Lösungen, zum Beispiel Softwaredemonstratoren. Neben der direkten Anwendung beim BKA können auch weitere Behörden mit Sicherheitsaufgaben von den Ergebnissen profitieren.
Das Vorhaben fußt auf der „Schutz vor Kriminalität und Terrorismus“-Initiative des nationalen Sicherheitsforschungsprogrammes beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und will die Entwicklung rechtskonformer KI und Verfahren zur Erfassung und Bewertung sicherheitsrelevanter Inhalte im Internet voranbringen.
KISTRA erforscht die mögliche Anwendung von KI in Sicherheitsbehörden in einem ganzheitlichen Ansatz. Zu den übergeordneten Zielen gehören unter anderem:
- die Betrachtung der Rechtmäßigkeit und der ethischen Vertretbarkeit der angestrebten KI-Lösungen und daraus resultierende Methoden für Sicherheitsbehörden,
- die Erkennung und sozialwissenschaftliche Betrachtung politisch motivierter Hassreden und „Hasskriminalität“ im Internet,
- die Erarbeitung und Implementierung von adaptiven KI-Methoden zur Unterstützung der polizeilichen strafrechtlichen Bewertung von Vorgängen die Hasskriminalität betreffen, sowie
- die ganzheitliche Betrachtung der einzelnen technischen Komponenten und wissenschaftlichen Ergebnisse und deren Übertragung in eine technische Gesamtlösung (Framework).